Ausbau der Sporthalle zur Multifunktionshalle
1. Eine Sanierung der Sporthalle ist aufgrund ihres altersgemäßen Zustandes zwingend erforderlich und würde ...
nach den Kostenberechnungen des Architekten 1,42 Mio. Euro kosten. Mit der Umnutzung zu einer Multifunktionshalle wird nicht nur technisch, optisch und energetisch saniert, sondern wird auch in den Brandschutz investiert. Die hohen Brandschutzauflagen für eine Multifunktionshalle kommen insbesondere den Kindern und Lehrern der Kreuzschule als Hauptnutzern zugute.
2. Die Kreuzschule ist in den letzten Jahren gewachsen. Von einst 250 auf heute rund 550 Schülerinnen und Schüler. Hinzu kommen 60 Lehrer. Durch die baulichen Erweiterungen wurden der Kreuzschule in den letzten Jahren weitere Räume zur Verfügung gestellt, um den gewachsenen räumlichen Bedarfen gerecht zu werden. Lern- und Arbeitsgruppen für Tanz, Musik und Theater, aber auch die Bläserklassen können das zusätzliche Raumangebot der Multifunktionshalle für Proben und Aufführungen nutzen. Die Schule benötigt die Multifunktionshalle eher gestern als heute!
Die Gemeindeverwaltung hat bereits Anfang 2014 erste Überlegungen hinsichtlich einer Umnutzung der Sporthalle zu einer Versammlungsstätte angestellt, da sich die Aula der Kreuzschule für Einschulungs- und Abschlussfeiern als zu klein erwies und der Kreis Borken für jede einzelne Veranstaltung eine Baugenehmigung forderte.
3. Die Kosten und die Auflagen. Der aufmerksame Leser des Heimat- und Rathausspiegels konnte bereits in der Dezember-Ausgabe 2017 nachlesen, dass die Kosten für einen Umbau der Sporthalle zu einer Versammlungsstätte ca. 2,1 Mio. Euro betragen würden. Über Fördermittel hatte sich die Verwaltung zu diesem Zeitpunkt noch keine Gedanken gemacht. Die Möglichkeit zur Beantragung von Fördermitteln kam erst durch einen Hinweis der CDU-Fraktion auf ein entsprechendes Förderprogramm ins Spiel. Nach Abzug der am 12.11.2019 zugesagten Fördermittel in Höhe von 841.000 Euro werden die Kosten für Sanierung und Erweiterung der Sporthalle zu einer Multifunktionshalle wegen der inzwischen erhöhten Brandschutzauflagen sowie neuer Vorschriften in der Versammlungsstätten-Verordnung immer noch rd. 2,3 Mio. Euro betragen. Wer nunmehr die zugesagten Fördermittel in der öffentlichen Diskussion bewusst unterschlägt, macht deutlich, dass es ihm nicht wirklich um die Sache geht, sondern um bewusste Desinformation.
Fakt ist: Die Gemeinde Heek würde ganz sicher nicht über 840.000 Euro Fördermittel für den Umbau der Sporthalle zu einer Veranstaltungshalle erhalten, wenn das Regierungspräsidium die Umgestaltung für eine wirklich dumme Idee halten würde.
Fakt ist auch: Die Gemeinde Heek muss sich kurzfristig entscheiden, ob sie die Fördermittel in Höhe von 841.000 Euro auch tatsächlich abrufen will, um die Sporthalle zu einer Versammlungsstätte umzubauen. Ansonsten geht dieses Geld an eine andere Kommune.
Für den aktuell zur Debatte stehenden Mehrbetrag von rd. 880.000 Euro könnte keine reine Kultur- und Veranstaltungshalle gebaut werden. Allein die Baukosten einer Einfach-Turnhalle in der Größenordnung der Grundschulturnhallen, die auch für Veranstaltungen genutzt werden könnte, würden schon 2,3 Mio. Euro betragen. Hinzu kämen die Kosten für Grundstück, Infrastruktur, Parkraum und laufenden Unterhalt im hohen fünfstelligen Bereich. Zudem müsste völlig unnötig eine große Fläche versiegelt werden. Und ob Fördermittel in Höhe von 841.000 Euro bei solch einer alternativen Maßnahme gezahlt werden, dürfte völlig offen sein.Der Neubau einer als Versammlungsstätte nutzbaren Multifunktionshalle in ähnlicher Größe wie der Sporthalle an der Kreuzschule würde nach Aussage des planenden Architekten sogar 7-8 Mio. Euro kosten und macht den Mehrwert der geplanten Umgestaltung deutlich.
4. „In Heek ist nix los!“ – So oder ähnlich hat man es noch vor einigen Jahren von vielen Menschen in Heek gehört. Daher haben Gemeinderat und Verwaltung über viele Jahre ein sehenswertes und über Heek hinaus beachtetes Kulturprogramm etabliert. Hier leistet die Verwaltung einen tollen Job!
Wenn „Atze“ oder andere Künstler zu Besuch kommen, ist das für unsere Gemeinde schon ein Highlight. Und nein, es soll nicht mehr Veranstaltungen geben. Vielmehr soll sichergestellt sein, dass die jetzigen Möglichkeiten bestehen bleiben. Denn…
5. …wird die Sporthalle für Veranstaltungen genutzt, muss neben der Beantragung einer Baugenehmigung beim Kreis Borken auch ein Brandschutzkonzept beigefügt werden. Das alles kostet nicht nur Zeit und Geld, sondern soll nach Auffassung der Kreisverwaltung die Ausnahme sein. Zehn Anträge pro Jahr können jedoch nicht mehr als Ausnahme angesehen werden. Würde also nur saniert und nicht erweitert, wird es künftig in der Sporthalle keine Veranstaltungen außer dem Schulsport und Vereinssport mehr gegeben….
6. … kein Konzert des Musikvereins, keine Kleiderbörse der KAB, kein Darts-Turnier und ohne Brandschutzmaßnahmen auch keine Schulevents wie z.B. Einschulungs- oder Schulentlassungsfeiern.
7. Viele Abteilungen und Sparten unserer Sportvereinebeklagen ein fehlendes Raumangebot für Kurse und kleinere Gruppen. Die Erweiterung der Sporthalle um einen Bühnenraum würde hier Abhilfe schaffen.
Zusammenfassend bleibt festzuhalten: Entgegen anders lautender Behauptungen, wird wegen eines vorliegenden Förderbescheides nicht unter Zeitdruck eine Entscheidung erzwungen ohne Alternativen abzuwägen. Eine solche Behauptung ist schlichtweg falsch. Bei einer ordentlichen Recherche oder einfachen Verfolgung der Presseberichterstattung der letzten Jahre, wäre den Vertretern dieser Behauptungen klar geworden, dass die Idee und die Planungen schon einige Jahre alt sind. Alternativen sind geprüft und diskutiert worden. Auch Gespräche mit Anwohnern hat es bereits gegeben.
Wer keine Multifunktionshalle will, beschneidet im besonderen Maße die Entwicklungs- und Nutzungsmöglichkeiten der Kreuzschule und erklärt darüber hinaus Heek zur kulturellen Wüstenregion. Das kann niemand wirklich wollen.
Die Möglichkeit des Umbaus der Sporthalle zu einem Sport- und Kulturhalle mit über 800.000 Euro Fördermitteln trägt dazu bei, das Leben in Heek weiter attraktiv und lebendig zu gestalten und ist eine Chance für Heek und Nienborg, die wir nicht liegen lassen können und dürfen.
Sachbezogene und konstruktive politische Arbeit ist weit mehr als Wahlkampf, Stimmungsmache und das Spiel mit Emotionen. Man muss auch Lösungen erarbeiten und anbieten.
Wir sind gespannt, ob es vom Dinkelbündnis zu diesem Thema noch konstruktive und lösungsorientierte Vorschläge einschließlich Finanzierungslösungen gibt, oder ob man beim NEIN zur geplanten Umgestaltung der Kreuzschulturnhalle bleibt.