Am Donnerstag, 7.2., trafen sich auf Einladung des CDU Kreisverbandes Borken 25 Psychotherapeuten in Heek-Nienborg bei der Psychotherapeutin Maria vom Hove mit Gesundheitsminister Spahn zu einem Austausch.
Inhaltlich ging es beiden Seiten darum, die Wartezeiten auf einen Psychotherapieplatz zu reduzieren. Mit einem Gesetzentwurf plant Gesundheitsminister Spahn, schwer psychisch Kranken schneller zu einem Termin beim Psychotherapeuten zu verhelfen. Dies soll ermöglicht werden durch eine vorgeschaltete Instanz, die den Zugang zur Psychotherapie regelt. In einer großen Petition mit über 200.000 Unterzeichnern hatten Patienten und Psychotherapeuten gegen diese Form der Steuerung protestiert. Im gemeinsamen Treffen stellten die Psychotherapeuten aus den Kreisen Borken, Coesfeld und Steinfurt sehr plastisch ihren Arbeitsalltag dar. „Welchen Patienten sollen wir denn wegschicken, um einen noch schwereren Fall vorzuziehen?“, scheint bei unveränderter Zahl an Psychotherapeuten die nicht lösbare Frage. Der Minister stellte in Aussicht, dass es bundesweit mehr Kassenzulassungen geben würde. Die Kollegen plädierten für eine kleinräumigere, gleichmäßigere Verteilung der Psychotherapeuten, höhere und flexiblere Nutzung der vorhandenen „Versorgungsaufträge“ und bessere und bezahlte Kooperation der multiprofessionellen Teams, die bei bestimmten Krankheitsbildern zum Einsatz kommen (z.B. Haus- und Fachärzte wie Psychiater und Psychosomatiker, Ergotherapeuten, Beratungsstellen, Jugendämtern). Insgesamt gelang es der Runde in sachlich-lebendiger Weise Lösungsansätze zu suchen, die wohl in die Gesetzgebung einfließen werden.